Wieso sind Butter und Käse knapp?
Politisches | November 2024
In vielen Regionen Deutschlands, auch im Allgäu, ist die Milchproduktion und damit auch die Rahmmenge für unsere Bio-Butter und Bio-Käse deutlich zurückgegangen. Wir informieren über die Zusammenhänge.
Gründe für die Milch- und Rahmknappheit:
Blauzungenkrankheit: Eine durch Stechmücken übertragene Virusinfektion, die Rinder befällt, hat in einigen Regionen Deutschlands die Milchproduktion um bis zu 10 % reduziert. Viele Tiere sind erkrankt und müssen mit Antibiotika behandelt werden. Im Ökolandbau muss die doppelte gesetzliche Wartezeit eingehalten werden, bevor wieder Milch von dem behandelten Tier gewonnen werden darf.[1]
Schlechtere Futtermittelqualität: Wetterbedingt war die Qualität des Futters in diesem Jahr schlechter als üblich. Dies hat dazu geführt, dass die Milch der Kühe weniger fettreich ist, was die Rahmproduktion zusätzlich erschwert.[2]
Weniger Landwirte: Die zurückgehende Anzahl der Milchlieferanten durch Betriebsaufgaben reduziert die insgesamt verfügbare Milchmenge, was sich auch auf die Butterverfügbarkeit auswirkt.
Gründe für die Preissteigerungen:
Ungleichgewicht bei den Milchpreisen: Das Milch-Angebot am Markt ist gerade offenbar generell knapp. Die Nachfrage ist ebenfalls hoch. Darauf deuten vor allem die Spotmarktpreise [3] hin, die zwischen den Molkereien für Rohmilch gehandelt werden. Die Preise sind aktuell höher als die, die Molkereien den Milchbauern für ihre Milch zahlen. Am Spotmarkt bekommen Biomilchbauern rund 3 Cent mehr als Biomilch derzeit kostet. Der geringe Preisunterschied zwischen konventioneller und Biomilch erschwert es, neue Biomilchbauern zu gewinnen. Größere Biomilchbetriebe berichten derzeit von einer Rückkehr zur konventionellen Milchviehhaltung. Diese Entwicklung könnte die Verfügbarkeit von Biomilch weiter einschränken. [4]
Kostensteigerungen: Auch die allgemeinen Kosten, etwa bei der Milcherfassung oder im Personalbereich, tragen zur aktuellen Lage bei.
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[1] weiterführende Informationen: https://www.bioland.de/fragen-und-antworten/bioland-tiere
[2] weiterführende Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=6z5l6QjdBzI
[3] Erklärung: Spotmarktpreise werden auf dem Markt für Rohstoffe festgelegt, in diesem Fall für Rohmilch. Auf dem Spotmarkt für Rohmilch, wie auch auf anderen Märkten bestimmen Angebot und Nachfrage die Preise.
[4] weiterführende Informationen: https://www.agrarheute.com/markt/milch/milchpreise-steigen-konventionelle-milch-bald-so-viel-kostet-biomilch-628305
Gründe für die Milch- und Rahmknappheit:
Blauzungenkrankheit: Eine durch Stechmücken übertragene Virusinfektion, die Rinder befällt, hat in einigen Regionen Deutschlands die Milchproduktion um bis zu 10 % reduziert. Viele Tiere sind erkrankt und müssen mit Antibiotika behandelt werden. Im Ökolandbau muss die doppelte gesetzliche Wartezeit eingehalten werden, bevor wieder Milch von dem behandelten Tier gewonnen werden darf.[1]
Schlechtere Futtermittelqualität: Wetterbedingt war die Qualität des Futters in diesem Jahr schlechter als üblich. Dies hat dazu geführt, dass die Milch der Kühe weniger fettreich ist, was die Rahmproduktion zusätzlich erschwert.[2]
Weniger Landwirte: Die zurückgehende Anzahl der Milchlieferanten durch Betriebsaufgaben reduziert die insgesamt verfügbare Milchmenge, was sich auch auf die Butterverfügbarkeit auswirkt.
Gründe für die Preissteigerungen:
Ungleichgewicht bei den Milchpreisen: Das Milch-Angebot am Markt ist gerade offenbar generell knapp. Die Nachfrage ist ebenfalls hoch. Darauf deuten vor allem die Spotmarktpreise [3] hin, die zwischen den Molkereien für Rohmilch gehandelt werden. Die Preise sind aktuell höher als die, die Molkereien den Milchbauern für ihre Milch zahlen. Am Spotmarkt bekommen Biomilchbauern rund 3 Cent mehr als Biomilch derzeit kostet. Der geringe Preisunterschied zwischen konventioneller und Biomilch erschwert es, neue Biomilchbauern zu gewinnen. Größere Biomilchbetriebe berichten derzeit von einer Rückkehr zur konventionellen Milchviehhaltung. Diese Entwicklung könnte die Verfügbarkeit von Biomilch weiter einschränken. [4]
Kostensteigerungen: Auch die allgemeinen Kosten, etwa bei der Milcherfassung oder im Personalbereich, tragen zur aktuellen Lage bei.
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[1] weiterführende Informationen: https://www.bioland.de/fragen-und-antworten/bioland-tiere
[2] weiterführende Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=6z5l6QjdBzI
[3] Erklärung: Spotmarktpreise werden auf dem Markt für Rohstoffe festgelegt, in diesem Fall für Rohmilch. Auf dem Spotmarkt für Rohmilch, wie auch auf anderen Märkten bestimmen Angebot und Nachfrage die Preise.
[4] weiterführende Informationen: https://www.agrarheute.com/markt/milch/milchpreise-steigen-konventionelle-milch-bald-so-viel-kostet-biomilch-628305
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